08/2019
Rosengarten-Trip
Dieses mal waren wir zu acht unterwegs. Fünf Tage lang mit Routen für Klettersteiger und Alternativen für die Wanderer, immer mit der selben Hütte als Tagesziel.
Der Rosengarten, ein neues Revier? Oder doch nicht!?
Denn, wenn ich ganz ehrlich bin, so ganz ganz neu ist das Revier dann doch nicht. Etwa 1980 waren wir schon mal im benachbarten Canazei im Urlaub und haben von dort aus die verschiendensten Ausflüge und Wanderungen unternommen, neben Marmolada, Sella, Langkofel & Co, unter anderem auch in den Rosengarten. Aber ich kann mich leider nicht mehr sehr gut daran erinnern, damals war ich aber auch erst 7 oder 8 Jahre alt, nur die Vajoletttürme sind mir zumindest als Begriff in Erinnerung geblieben, dabei weiß ich leider noch nichtmal, ob ich sie damals überhaupt zu Gesicht bekommen habe...
Mit den nicht mehr so ganz mobilen Großeltern im Schlepptau, meinem nicht ganz höhentauglichen (nicht schwindelfreiem) Vater und mir Dreikäsehoch wurde uns damals von entgegenkommenden Wanderern davon abgeraten, die eigentlich geplante Tour weiterzuführen. Ich könnte mir vorstellen, dass das damals vielleicht der Weg von der Vajolett- zur Gartlhütte gewesen sein könnte. Aber ich kann es beim besten Willen nicht sagen. Mein Vater weiß es leider auch nicht mehr...
Das könnte damals aber mein erster Kontakt zu Drahtseilsicherungen gewesen sein, an diese kann ich mich gerade noch erinnern.
Nun gut, soviel dazu - viel weiß ich also ohnehin nicht mehr, also ist der Rosengarten dann doch irgendwie ein ganz neues Gebiet... ;-)
Der Rosengarten, ein neues Revier!
Also doch ein neues Revier und dieses mal auch deutlich intensiver, denn wir haben den Rosengarten dieses Mal relativ umfassend "bearbeitet", also bewandert bzw. be(kletter)stiegen. Von der Region östlich der Vajolett- und südlich der Antermoiahütte mal abgesehen, alles geht in fünf Tagen halt leider nicht - aber das wäre eventuell ein Grund, mal wieder hier vorbeizuschauen, denn hier gibt es noch die ein oder andere lohnende neue oder auch zu wiederholende Tour!
Zum Wetter: Wollen wir nicht unzufrieden sein!
Auch wenn wir nicht immer ganz optimales Wetter hatten, alles in allem können wir aber mehr als glücklich sein. Denn trotz teilweise verheerender Wettervorhersagen sind wir mehr als glimpflich davon gekommen, von ein paar Tropfen hin- und wieder abgesehen.
Ich hab sie mir teilweise gar nicht mehr angeschaut, die Wettervorhersage, sondern stattdessen lieber hoffnungsvoll den Blick selbst gen Himmel gewandt... Dann mit dem nötigen Optimismus ("Wird schon gehn..." und "meist regnet's ja erst nachmittags...") und dem nötigen Glück - denn es war meist wirklich so! - ist das alles doch besser gegangen, als man (zumindest die anderen!) befürchten musste.
Lohnt er sich, der Rosengarten?
Schön ist er, der Rosengarten, auch wenn wir nicht immer ganz optimales Wetter hatten. Was ich damit sagen will: Wenn der Rosengarten schon bei nicht optimalem Wetter sehr schön ist, ist er es bei gutem Wetter mit Sicherheit noch mehr!
Das Angebot an Wander- und Klettersteigtouren ist mehr als ausreichend! Auch die Anzahl und die Verteilung der Hütten lassen eine fast unerschöpfliche Zahl an Kombinationsmöglichkeiten zu.
Gut, wir waren jetzt nur fünf Tage dort, aber ich denke mal, dass sich da - zumindest für Wanderer und Alpinkletterer auch 14 Tage oder mehr "unterbringen" lassen.
Was gibt's noch zu sagen?
Den sehr netten Kontakt zu den beiden Hüttenwirten, Stefan auf der Gartlhütte und Martin auf der Antermoihütte möchte ich an dieser Stelle gerne nochmal positiv hervorheben! Finde ich persönlich nämlich durchaus erwähnenswert! Das hat man (zumindest wir) leider nicht so oft, gerade im italienisch-sprachigen Teil der Dolomiten, in dem wir uns vornehmlich tummeln, ist der Kontakt zu den Hüttenwirten meist doch eher reserviert oder gar nicht vorhanden, zumindest kommt es mir teilweise so vor... Ob das jetzt nur an der Sprachbarriere liegt oder gar an anderen Ressentiments, will ich an dieser Stelle nicht beurteilen. Letztlich ist man dafür ja auch ein Stück weit selbst verantwortlich - "Wie man in den Wald hineinruft..." oder so ähnlich.. ;-) Oft sind die Hütten ja auch heillos überfüllt oder es sind "Fast-Food-Buden" mit gefühlt tausenden Tagesgästen wie die Vajoletthütte oder in anderen Gebieten die Drei-Zinnen-Hütte (Sextener Dolomiten) oder manche Hütten in der Brenta - da geht das ja auch gar nicht mit dem persönlichen Kontakt zu allen Gästen.
Also an dieser Stelle: Danke an Stefan und Martin, "much appreciated...!" - würde der Angloamerikaner an dieser Stelle sagen ;-)
Auch das Angebot von Martin (er ist nebenbei auch Bergführer!), mal im Winter gemeinsam eine Skitour zu machen, ist auf durchaus fruchtbaren Boden gefallen...!!! (Müssen das jetzt bloß zu Hause "verargumentieren", dass wir noch eine zusätzliche Tour pro Jahr machen "müssen")
Wir haben uns übrigens auch darüber hinaus auf diesen beiden Hütten (Gartlhütte, Antermoia Hütte) besonders wohlgefühlt, sowohl was die Unterkunft, als auch das Essen angeht!
Was kann er, was kann er nicht, der Rosengarten?
Kurz gesagt: Er kann so ziemlich alles!
Abwechslungsreich ist er! Mal wild, mal lieblich, mal einsam, mal das Gegenteil, zumindest auf der "Autobahn" im Vajoletttal Richtung Grasleitenpasshütte, zum Glück nicht überall! Mal einfach (Rotwandhütte), mal fast schon pompös (Tierser Alpl Hütte) - nicht nur, was die Unterkunft angeht, sondern leider auch kulinarisch waren die Unterschiede hier frappierend!
Wiederkommen oder nicht?
Tendenz: Auf jeden Fall!
Wären da nicht noch so viele andere Ziele, die da noch locken würden... ;-)
Aber das mit der Skitour, das müssen wir unbedingt machen!