Auf dem Porton Klettersteig

23.08.2018

Pala-Trip

Tag 3

Region
Klettersteig(e) Porton Klettersteig ,

Von der Pradidali Hütte über die Klettersteige Porton und Gusella zum Rifugio Rosetta.

Tag 3

In zwei Gruppen Richtung Hochplateau (Altepiano delle Pale)

Das Tagesziel war für heute klar, namentlich die Rosettahütte, die sich etwas weiter oben auf dem Pala-Hochplateau befindet. Hierhin führen mehrere Wege. Die Gruppe(n) hatte(n) also mehrere Möglichkeiten.

Die Wandergruppe mit dem (etwas) einfacheren Weg

Die Wandergruppe hatte heute zwei Optionen, um zur Rosetta Hütte zu gelangen. Einmal den Weg über den Passo di Ball - mit stückweise gesicherten Passagen und am Ende hinauf oder sofort hinauf auf das Plateau über den Passo di Pradidali Basso, das Hochplateau dann ein Stück weit querend.

Unser Startpunkt, die Pradidali Hütte, vor der Cima Canali

Sie entschieden sich für die erste Option und den damit etwas spannenderen Weg. Auch deswegen, weil wir zwei Tage später ohnehin schon über das Hochplateau laufen wollten. Von der Dauer der Tour her machte das keinen entscheidenden Unterschied.

Die Klettersteiggruppe nimmt einen Umweg...

Da die direkten Wege zur Rosetta Hütte am heutigen Tage keine Möglichkeit für einen Klettersteig geboten hätten und zudem auch nicht wirklich tagesfüllend gewesen wären, hatten wir uns als Klettersteiger, ergänzt um ein paar ambitionierte eigentliche Wanderer, für einen kleinen Umweg entschieden.

Von der Pradidalihütte(weiß) ging es zunächst auf den Klettersteigen Porton und Gusella um den Campanile Pradidali herum, dann ab dem Passo di Ball auf dem Normalweg Richtung Rosetta Hütte(schwarz)

Porton Klettersteig - ein zweites Mal...

Unser Weg führte uns heute zunächst zurück über der Porton Klettersteig zum Passo Porton (wie am Vortag, diesmal andersherum).

Der Porton-Klettersteig, diesmal aus der anderen Richtung

Gisela, äh nein... Gusella Klettersteig - fast etwas unterschätzt!

Vom Passo Porton - gestern kamen wir von "links", aus Richtung der Velo de la Madonna Hütte über der Velo Klettersteig - ging es diesmal rechts ab weiter über den Gusella Klettersteig.

Offiziell ist dieser übrigens gar keine Via Ferrata, sondern "nur ein Sentiero".

Wobei ich den Unterschied zwischen "Via Ferrata" und "Sentiero" noch nie so richtig verstanden habe... Die Sentieros sind zwar meist etwas leichter, der Übergang ist aber wohl fließend... denn Stahlseile gibt's da teilweise auch nicht zu knapp... Wie auch immer...

Über den Gusella Steig (zunächst über weite Teile ungesichert, zum Teil eher ein steiler Wanderweg) ging es hinüber zum Passo di Stephan. Bis hierhin waren wir am Vortag schon vorgedrungen - allerdings aus der anderen Richtung vom Passo die Ball kommend.

Anmerken möchte ich hier, dass da kurz vor dem Pass auch ein paar Stellen dabei waren, wo ich mir durchaus ein Seil hätte vorstellen können... das lag vielleicht auch an der bedrohlichen Stimmung und dem beginnenden Nieseln.

Manchmal gibt es Seile an Stellen, an denen man wirklich keins bräuchte... Manchmal gibt es Stellen, an denen man eins bräuchte (oder gerne eins hätte) und es ist keins da... Damit muss man wohl leben, als Klettersteiger... ;-)

Aufgrund des unsteten Wetters verzichteten wir heute am Passo di Stephan auf den kurzen (ca. 10 Minuten), wenn auch lohnenden Abstecher zur "Cima die Val di Roda", die meisten von uns hatten diese ja auch schon am Vortag bestiegen. Leider Pech für diejenigen, die nicht dabei waren... Aber im Regen über den Klettersteig, das muss nicht sein und es fing ja gerade erst an...

Blick vom Gusella Klettersteig auf Passo Ball (rechts) und den nach links ziehenden Weg Richtung Rosetta Hütte

Wir sind deshalb lieber direkt Richtung Passo die Ball abgestiegen, um von dort aus dem Normalweg Richtung Rifugio Rosetta zu folgen. Diesen waren die Wanderer ja schon - ohne Umweg - etwas früher am Tag entlang gelaufen.

Ein paar gesicherte Stellen

Teilweise war der Weg recht schmal und etwas ausgesetzt - deshalb waren ein paar Stellen auch mit Stahlseilen gesichert. Hier hätte man auch das Klettersteigset zur Selbstsicherung nutzen können, wenn man denn eins dabei hatte ;-) (Kleiner Wink an die Wanderer, die ihres aus Gewichtsgründen lieber im Auto haben liegen lassen...)

Na gut, mir persönlich (und dem Rest der Klettersteiger) waren diese Stellen nicht anspruchsvoll genug, um deswegen extra wieder - das gerade erst ausgezogene und verstaute Material - hervorzukramen und erneut anzuziehen. Im Nachhinein habe ich erfahren, dass der ein oder andere Wanderer froh gewesen wäre, wenn er seins dabei gehabt hätte. Es wurde deshalb sogar mit den vorhandenen Klettersteigsets "improvisiert und angeleint"... ("No comment")

Am Ende geht's dann nochmal zünftig hoch

Irgendwann kamen wir an eine Stelle, ab der es steil, aber auf einem gut ausgebauten Weg in Serpentinen bergauf ging. Ein Schild besagte, es wäre ab hier noch genau eine Stunde bis zur Rosetta Hütte.

Da war er mal wieder, dieser Punkt, an dem ich die Beine in die Hand nehme und Gas gebe... (brauche ich manchmal)
Ich bin ab hier in meinem persönlichen Höchsttempo gelaufen (gut, mit vollem Gepäck, aber trotzdem!) und habe "diese eine Stunde" auch ziemlich genau eingehalten, ich glaube um gerade mal zwei Minuten unterboten - sehr frustrierend ;-)

Jetzt könnte man sagen, dann hat das ja gestimmt...
Ich behaupte aber mal, dass das für "Otto-Normalwanderer" nicht zu schaffen ist. Hier würde ich realistisch betrachtet, locker nochmal 1,5h rechnen. Kommt , glaube ich, ganz gut hin - auch im Hinblick auf die Ankunftszeiten des Rests der Truppe...

Die Tour-Statistik

Oben war es erst mal "suppig" und kalt!

Oben angekommen, konnte man das schöne Panorama zunächst nur erahnen, des es war ziemlich neblig (wolkig?) - egal, man hat zumindest nicht viel gesehen. Später riss es dann glücklicherweise nochmal auf und die Sonne kam zum Vorschein.

Rosetta zum Nachtisch

Kleiner Nachtrag: Den Rosettagipfel haben wir uns zu zweit dann noch nach dem Abendessen in der Dämmerung gegönnt. Sind "im Dauerlauf" nur ein paar Minuten, der Weg ist gut ausgebaut...

Die Zusammenkunft

Heute Abend waren wir das erste Mal komplett, denn heute trudelten die letzten drei Wanderer ein. Diese hatten das Privileg, ganz gemütlich mit der Bahn hochzuschweben... Meine Anregung, zumindest einen Teilbereich (eine der beiden Bahn-Etappen) "per pedes" zu verrichten, hatten sie kurzerhand verworfen. (Oder erst gar nicht in Erwägung gezogen) Ihnen stand der Sinn eher nach etwas "Geselligerem"... Na gut, verstehe ich ja auch... ;-)

Geselliger Abend - zum ersten Mal an zwei Tischen

Der Abend war wie immer feucht-fröhlich. Was auch sonst..? ;-)

Einziges (kleines) Manko: Mit nun insgesamt 14 Mann wird es langsam schwierig. An einem Tisch war es hier definitiv zu eng, so dass wir an zwei Tischen sitzen mussten. Das war irgendwie schon komisch. Fühlt sich fast schon so an, als wäre man mit einem Reisebus unterwegs... Klein, aber fein hat auch was...

Pala-Trip Tag 2

Über die Klettersteige Velo und Porton zum Rifugio Pradidali.

Pala-Trip Tag 4

Rundtour: Bolver-Lugli Klettersteig und wieder zurück zum Rifugio Rosetta.
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